associated press +++ bbc +++ ddp nachrichtenagentur +++ der spiegel +++ neue zürcher zeitung +++ mate frankfurter rundschau +++ offenbach-post +++ liechtensteiner vaterland +++ hanauer anzeiger +++
the new yorker +++ film & tv kameranmann +++ blickpunkt +++ fpc-magazin +++ medium-magazin
journalist +++ nachrichten parität +++ up! szeneguide +++ ffh +++ bgb infom@il +++
linie
linie
leseprobepolitik

eintracht auf biegen und brechen. angela merkel und edmund stoiber eröffnen den bundestagswahlkampf der union in frankfurt. 2002, für ddp

xsw073 pl 4 DDP 0797 über ddp vom 31.01.02 19:36:00
Parteien/Union/Wahlkampf/FEA/

Der Schauplatz als Programm
Die Union startet im Frankfurter Saal "Harmonie" den Bundestagswahlkampf - "Gemeinsam in die Schlacht"

--Von ddp-Korrespondent Wolfgang Frey--

Frankfurt/Main (ddp-swe). Der Schauplatz ist Programm: Der Schauplatz des Unions-Starts in den Bundestagswahlkampf ist der Saal "Harmonie" im Frankfurter Congress Centrum und das Programm ist Gemeinsamkeit. "Gemeinsam mehr aus Deutschland machen" heißt das Motto an diesem Donnerstagabend. So demonstrieren es die Stoiber-Plakate draußen vor der Halle und drinnen die Unions-Spitzenpolitiker im Saal.

"Wir wollen gemeinsam mit unserem Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber in die Schlacht ziehen", sagt CDU-Chefin Angela Merkel. "Gemeinsam werden wir es schaffen", unterstreicht der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Stoiber. "Wir brauchen Gemeinsamkeit und Einigkeit, wir wollen, dass Stoiber Kanzler wird, dafür brauchen wir Angela Merkel und das wissen wir", betont Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU).

Die zermürbende Zeit der K-Frage ist ausgestanden. Die Debatte um Stoibers missglückten Auftritt in der ARD-Sendung "Sabine Christiansen" ist längst als "unverschämte Diffamierungskampagne des politischen Gegners" entlarvt, wie es eine treue CDU-Frau und überzeugte Stoiber-Anhängerin im Publikum formuliert. "Seit Kohl weg ist, bin ich Stoiber-Fan", verrät sie. Stoiber sei einfach der Mann, der "jetzt diese Zustände in Deutschland beenden muss". Und der beste Redner: "Wenn der redet, tobt der Saal", schwärmt die Frau.
Stoiber redet von der Arbeitslosigkeit, die den "sozialen Zusammenhalt des Volkes bedroht", von der Verschuldung und anderen "gewaltigen Problemen", auf die die rot-grüne Regierung keine Antwort mehr habe. Davon, dass es ein "Glücksfall" war, dass der Kanzler 1989 in den Zeiten der Wiedervereinigung nicht Schröder hieß, sondern Helmut Kohl. Davon dass Deutschland mit dieser Regierung den Anschluss verliert, bei der Bildung, bei der Wirtschaft, beim Haushaltsdefizit.

"Heute werden sie keine "ahs" und "ähs" hören", verspricht ein CDU-Funktionär schon zwei Stunden vor dem Auftritt. Nein, keine zweite "Sabine Christiansen-Debatte" um die Medientauglichkeit des Kandidaten heute. Wahrscheinlich, mutmaßt der Funktionär, hat sich Stoiber schon ein bisschen beraten lassen. Seinem Widersacher, Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), wirft Stoiber später "Beratungsresistenz" vor. "Gerhard Schröder ist mit seiner Politik der ruhigen Hand gescheitert", sagt Stoiber. Da ist "der Lack ab", betont auch Merkel: "Die Bilanz von Rot-Grün wird die Überschrift tragen: versprochen und gebrochen."

Kaum war vor knapp zwei Wochen raus, dass Stoibers Wahlkampf in Frankfurt startet, waren die 4000 verfügbaren Karten weg. "Ruck-zuck" sei das gegangen, heißt es bei der Hessen-CDU, die 20 000 Anfragen gezählt hat, und CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer berichtet von Beschwerden aus der ganzen Republik. Nur zwölf Tage Zeit, den Auftakt zu organisieren, entschuldigt sich der General und dann das Versprechen: "Stoiber wird noch überall im Bundesgebiet auftreten."

Das nützt denen ohne Karte an diesem Abend wenig. "Hätte ich das gewusst, ich wär' daheim geblieben und hätt's dort im Fernsehen geguckt", schimpft eine zurückgewiesene Stoiber-Anhängerin am Eingang zum Congress Center. Drinnen schwenken derweil die Sieger im Kampf um die Karten die Deutschland- und CDU-Fähnchen. Es herrscht Einigkeit im Saal "Harmonie".


alle rechte für diesen text liegen bei ddp. veröffentlichung auf dieser seite mit freundlicher genehmigung der agentur.

zurück zum
überblick
<<<